Immer öfter ganz alltägliche Dinge vergessen, plötzlich Mühe mit der Sprache oder Orientierungsprobleme haben: Anzeichen für eine Demenz gibt es einige. Doch wie sollen sich Betroffene und Angehörige verhalten, wenn sie sich Sorgen machen?
Sobald sich die typischen Anzeichen häufen, sollte man aktiv werden. Denn: Demenz ist zwar nicht heil- aber behandelbar. Je früher man die Krankheit erkennt und mit der entsprechenden Behandlung beginnt, desto grösser die Chance, gut damit leben zu können.
Ein erster Schritt kann der Online-Test auf memo-info.ch sein. Der Test besteht aus zwei Teilen: Ein Teil wird von Angehörigen, der andere von der betroffenen Person selber ausgefüllt. Wenn beide Parteien den Test ausfüllen, ist er am aussagekräftigsten. Er kann aber auch nur von einer Person ausgefüllt werden. Die wenigen Fragen des Online-Tests geben aber noch keine Gewissheit, ob jemand von Demenz betroffen ist oder nicht – sie helfen lediglich beim Entscheid, ob eine weiterführende Abklärung beim Hausarzt sinnvoll ist.
Wer vorerst noch anonym bleiben möchte, kann auf eine Erstberatung am Telefon zurückgreifen. Betroffenen bietet sich das Alzheimer-Telefon unter der Nummer 024 426 06 06 an. Es ist von Montag bis Freitag von 8–12 und von 14–17 Uhr bedient.
Die erste Anlaufstelle für eine medizinische Abklärung ist der Hausarzt. Er kann Spezialisten beiziehen oder Betroffene falls nötig an eine Memory-Clinic überweisen. Steht die Diagnose einmal fest, können die Betroffenen sich mit der neuen Situation auseinandersetzen und sich über die Krankheit informieren. Eine Demenz frühzeitig zu erkennen ermöglicht es, dass Erkrankte ihre Zukunft planen und wichtige Entscheide selber treffen können. Zudem erhält die ganze Familie Zugang zu Beratung und Begleitung – ebenfalls ein wichtiger Faktor für mehr Lebensqualität.
Bei Demenz oder Alzheimer gibt es zwar keine Heilung, aber Behandlung: Von Spezialisten verschriebene Medikamente können den Verlauf verlangsamen, Medikamente und bewährte nichtmedikamentöse Therapien tragen zur Erhaltung von Fähigkeiten bei, können die Symptome mildern und verbessern so die Lebensqualität der Betroffenen, ihrer Angehörigen und Betreuenden.
Die Beratungsstellen von Alzheimer Schweiz und von Pro Senectute bieten kostenlos persönliche Beratungsgespräche an und begleiten Betroffene, aber auch Angehörige. Je nach Region gibt es auch weitergehende Angebote, beispielsweise Angehörigengruppen oder Entlastungsdienste. Informieren Sie sich direkt bei der Beratungsstelle in Ihrer Nähe.
Pro Senectute: http://prosenectute.ch/de/angebote/beratung.html
Alzheimer Schweiz: https://www.alzheimer-schweiz.ch/de/ueber-uns/beitrag/sektionen/